Freiwillige Feuerwehr Rodewald
Kreisfeuerwehrbereitschaften üben im Heidekreis
Drei Tage üben 270 Einsatzkräfte die Zusammenarbeit bei verschiedenen Schadenlagen
Über 270 Einsatzkräften aus dem Landkreis Nienburg rückten am Wochenende mit 60 Fahrzeugen zu ihrer turnusmäßigen mehrtägigen Kreisbereitschaftsübung aus. Das Ziel war ein Schulgelände in Munster-Breloh im Heidekreis. Von dort wurden die Übungsplätze im weiteren Umfeld angefahren. Den Anfang machten am Freitag die vier Züge der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord, unterstützt von weiteren Kräften der Technischen Einsatzleitung, der Logistikgruppe, dem Verpflegungszug Wietzen und der Johanniter Unfallhilfe. Im Vorfeld hatten Kameraden aus der Kreisbereitschaft des Heidekreises zahlreiche Szenarien ausgearbeitet, damit es den Männern und Frauen aus Nienburg an den folgenden Tagen und Nächten nicht langweilig wurde. Dazu gehörte immer wieder die Menschenrettung, wie auch die Brandbekämpfung und die Wasserförderung über lange Wegstrecken, und das alles in einem anspruchsvollen Gelände unter sehr realistischen Bedingungen. Nach dem Sammeln in Rodewald ließ Bereitschaftsführer Nord, Torsten Meyer, die Übung mit einer Marschausbildung beginnen. In Breloh angekommen, wurde auf dem Schulgelände das provisorische Lager aufgeschlagen. Der erste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. In einem großen Firmenkomplex kam es zu einer Explosion in einer Waschhalle, mehrere Verletzte und Vermisste galt es zu finden und zu retten. Zudem waren bei einem Autorennen mehrere Fahrzeuge verunfallt und Personen eingeklemmt, die mit hydraulischem Gerät befreit werden mussten. Es folgten umfangreiche Personensuchen in den großen völlig verrauchten Gebäuden. Gleichzeitig wurde die Brandbekämpfung aufgenommen und über eine 1200 Meter lange Schlauchleitung Wasser herangeführt. Nach einer kurzen Nacht war um 8 Uhr die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen, und davor das Frühstück einzunehmen. Mit einem Waldbrand auf einem Truppenübungsgelände ging es los, das Wasser musste über 1300 Meter aus einem Bachlauf zum Befüllen der Tanklöschfahrzeuge herangepumpt werden. Parallel kam es zu einem Brand in einem Schulzentrum, mit zehn zu rettenden Kindern und Eltern. Zusätzlich waren die Helfer bei einem Betriebsunfall in einer Sandgrube erforderlich, vier Personen waren dort verschüttet oder eingeklemmt in einem Schredder. Mit Hilfe der erstmalig zum Einsatz gebrachten Drohne wurden weitere verirrte Kinder auch aus der Luft gesucht. Unter Einbindung aller Züge wurden die Szenarien erfolgreich abgearbeitet, und es folgte das Mittagessen. Inzwischen waren auch die frischen Kräfte der Kreisbereitschaft Süd in Breloh eingetroffen, um die Kameraden aus dem Nordkreis abzulösen. Unter Leitung des Bereitschaftsführers Sven Schlüter galt es die gleichen Einsatzlagen zu bewältigen, ohne davon Kenntnis zu haben. Erst weit nach Einbruch der Dunkelheit konnten die Einsatzkräfte dann die Unterkünfte beziehen und ein vom Verpflegungszug vorbereitetes Abendessen zu sich nehmen. Am Sonntagmorgen stand dann noch „Stuben und Revierreinigen“ und die Einsatzstellen auf- und abräumen an, ehe die Rückfahrt der einzelnen Züge zu ihren Standorten erfolgte. Davor waren allerdings noch Schläuche und Atemluftflaschen an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Nienburg zu tauschen, damit alle Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemeldet werden konnten. Beide Kreisbereitschaften nahmen die Übungseinheiten zum Anlass, um sich mit kleinen Präsenten von den bisherigen Bereitschaftsführern zu verabschieden. In der Nordbereitschaft hat Norbert Redlin die Führung an Torsten Meyer abgegeben, und im Südabschnitt gab Gerd Bremermann nach 12 Jahren die Leitung an Sven Schlüter weiter. Text: Martin Möhring, Kreisfeuerwehrpressesprecher Süd
Das Lager der Kreisbereitschaften in Breloh © Martin Möhring, Kreisfeuerwehrpressesprecher-Süd
Menschenrettung in einem Gewerbekomplex © Martin Möhring, Kreisfeuerwehrpressesprecher-Süd
Technische Hilfeleistung nach einem Verkehrsunfall © Martin Möhring, Kreisfeuerwehrpressesprecher-Süd
Waldbrandbekämpfung im Heidekreis© Martin Möhring, Kreisfeuerwehrpressesprecher-Süd
Bilder: J.Krause